Frankfurt am Main – Auf Basis einer bevölkerungs-repräsentativen Grundlagenstudie von TNS/Infratest, gemeinsam in Auftrag gegeben von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) und dem GCB German Convention Bureau, ist es in Kombination mit Daten des IPK World Travel Monitors erstmals möglich, wichtige Zahlen zu Geschäftsreisen in Deutschland zu beziffern: Insgesamt erbringen Geschäftsreisen in Deutschland inklusive Tagesgeschäftsreisen einen Umsatz von 63,3 Milliarden Euro jährlich. Den Löwenanteil steuern Geschäftsreisen inländischer Gäste mit Übernachtung bei: Diese insgesamt 71,5 Millionen Reisen erbringen einen Umsatz von 38,5 Milliarden Euro. 6,3 Milliarden Euro tragen 9,7 Millionen Reisen europäischer Geschäftsreisender bei, 4,5 Milliarden werden durch 1,4 Millionen Übersee-Geschäftsreisen nach Deutschland umgesetzt. Die Tagesgeschäftsreisen deutscher Business-Reisender ohne Übernachtung – insgesamt 540 Millionen – sind mit 14 Milliarden Euro am positiven Gesamtergebnis beteiligt. Insgesamt bestätigt sich: Deutschland ist weltweit das Messeland Nummer eins und in Europa das Tagungs- und Kongressland Nummer eins.
Ausländische Quellmärkte für das Geschäftsland Deutschland
Die Übersee-Geschäftsreisen nach Deutschland speisen sich zum größten Teil aus den USA, mit rund 629.000 Reisen und einem Anteil von 44 Prozent der bedeutendste Übersee-Quellmarkt.
Wichtigstes Herkunftsland für Geschäftsreisen aus Europa ist mit elf Prozent Anteil und einem Volumen von rund 1,1 Millionen Reisen Polen, gefolgt von der Schweiz (knapp eine Million) und Großbritannien (800.000). Betrachtet man Europa nach den Regionen Osten, Westen, Norden und Mittelmeer, kommen nahezu je ein Viertel aller Geschäftsreisen nach Deutschland aus jeder Region. Deutschland sticht innerhalb Europas als Business-Destination hervor: Während die Geschäftsreisen nach Europa einen Anteil von 15 Prozent an allen Auslandsreisen mit Übernachtung haben, liegt dieser Anteil bezogen auf das Reiseziel Deutschland bei 28 Prozent und ist damit fast doppelt so hoch. Das bedeutet, dass Geschäftsreisen im Vergleich zu Urlaubsreisen in Deutschland eine größere Rolle spielen als in anderen Ländern.
Im Jahr 2006 haben sich in Europa vor allem Geschäfts- und Urlaubsreisen dynamisch entwickelt: Die Geschäftsreisen nahmen um 16,3 Prozent auf 9,7 Millionen zu. Insofern wurden beim Incoming kaum Verdrängungseffekte, sondern höchstens Verlagerungseffekte durch die Fußball-WM wirksam.
Fast die Hälfte der Geschäftsreisen aus Europa nach Deutschland sind „promotable“ Reisen: die Teilnahme an Konferenzen, Kongressen und Seminaren, Messen und Ausstellungen sowie an Incentive-Reisen.
Inlandsgeschäftsreisen der Deutschen
Die von DZT und GCB beauftragte TNS/Infratest-Studie ergab, dass von den insgesamt rund 88,5 Millionen Geschäftsreisen mit Übernachtung aus Deutschland 81 Prozent im Inland blieben. Die häufigsten Zielregionen sind Bayern mit 20 Prozent Anteil, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 15 und Baden-Württemberg mit elf Prozent.
Den höchsten Anteil an den Übernachtungsgeschäftsreisen im Inland haben Besuche von Kongressen und Veranstaltungen mit 42 Prozent. Kundenbesuche folgen auf Platz zwei mit 31 Prozent, auf Messen und Ausstellungen entfallen 14 Prozent – dabei führen die internationalen Veranstaltungen mit einem Anteil in ihrer Gruppe von 39 Prozent. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Reisen zu Kongressen und Veranstaltungen dient der Weiterbildung, Kongresse, Tagungen und Konferenzen kommen auf 33 Prozent, Events auf elf Prozent.
Im Schnitt kam jede Inlandsgeschäftsreise mit Übernachtung auf Ausgaben in Höhe von 538 Euro. Etwa die Hälfte davon wurde für Verkehrsmittel und Unterkunft aufgewendet. Gebühren für Kongresse und Veranstaltungen stellen einen Ausgabenblock von rund elf Milliarden Euro dar.
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